Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung - Standort Raabs an der Thaya

Leitung/Geschäftsführung Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Mag. Philipp Lesiak
Adresse

Oberndorf bei Raabs 7
3820 Raabs an der Thaya
Niederösterreich

Mitarbeiter/innen gesamt 9
Tätigkeitsbereiche Forschung & Entwicklung Transfer in die Gesellschaft (Public Engagement, Wissenschaftsvermittlung)

Als direkte Nachnutzung der Niederösterreichischen Landesausstellung 2009 wurde in Raabs an der Thaya im Mai 2010 eine Außenstelle des LBI für Kriegsfolgenforschung errichtet, die sich vor allem im Bereich der österreichisch-tschechischen Geschichte etablieren konnte. Damit stellt sie eine Kapazität zur Erfüllung des Kulturabkommens zwischen Niederösterreich und der Region Vysocina dar. Neben historischer Grundlagenforschung zu Nachrichtendiensten im Kalten Krieg, dem Lebensbornheim Wienerwald, Flüchtlingslagern in der sowjetischen Besatzungszone oder der Polizei 1938-1945 betreibt sie auch Wissenschaftsvermittlung, etwa im Zuge der jährlichen "Jungen Uni Waldviertel-Vysocina". Die Außenstelle ist Teil des Forschungsnetzwerkes Interdisziplinäre Regionalstudien (first).

Forschungsschwerpunkte

Geschichte, Archäologie

Forschungsfelder im Detail

  • Zeitgeschichte
  • Cold War Studies
  • Migrationsgeschichte
  • Intelligence Studies
  • Polizeigeschichte

Art der Forschung

  • Grundlagenforschung

Transfer in die Gesellschaft und Wirtschaft

  • Mit der jährlich stattfindenden "Jungen Uni Waldviertel-Vysocina" vermittelt das LBI für Kriegsfolgenforschung universitärer Forschungsergebnisse an Jugendliche im Alter zwischen 11 und 14 Jahren. Die Veranstaltung ist zweisprachig tschechisch-deutsch ausgelegt und richtet sich an Kinder und Jugendliche sowohl aus (Nieder-)Österreich als auch aus Tschechien.

Weitere Tätigkeitsbereiche

  • Auskunftsstelle für Angehörige bzw. Nachkommen österreichischer Wehrmachtssoldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft
  • Auskunftsstelle für Nachkommen alliierter Besatzungssoldaten
  • Auskunftsstelle für Menschen, die im Lebensbornheim Wienerwald geboren wurden bzw. deren Nachkommen

Projekte

  • NÖ Landesausstellung 2009
  • Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich
  • Junge Uni Waldviertel-Vysocina
  • Lebensborn-Heim Wienerwald, 1938–1945: Die Geschichte des größten nationalsozialistischen „Lebensborn“-Entbindungsheimes - als Ergebnis des Projektes wird die erste umfassende wissenschaftliche Publikation zum Thema vorgelegt werden.
  • Encampment in der sowj. Besatzungszone Österreichs: Nachkriegsgeschichte und Erinnerung: Das Projekt erforscht die Orte und Praktiken der „Lagerunterbringung“ sowie die Nachnutzung von Lagerinfrastrukturen
  • „My job will be rock climbing …“ Digitale Kurzbiografien und Datenbank zu Exilösterreichern in der 10. US-Gebirgsdivision des Zweiten Weltkriegs
  • Die Unbekannten: Österreichische Exilanten als Kommandosoldaten der Britischen Streitkräfte

Bedeutende Kooperationspartner national und international

  • Institut zur Erforschung totalitärer Regime, Praha/Prag - Forschungskooperation
  • Institut des nationalen Gedächtnisses, Bratislava/Pressburg - Forschungskooperation
  • Archiv der Sicherheitsdienste, Praha/Prag und Brno/Brünn - Forschungskooperation
  • Historisches Archiv der ungarischen Staatssicherheit, Budapest - Forschungskooperation
  • Woodrow Wilson International Center for Scholars, Washington D.C. - Forschungskooperation